Überlebenschancen im kalten Wasser
Vortrag von Herrn Dr. Frank Praetorius
Früher war es ganz klar: nach dem Abrudern wurde kaum noch gerudert bis es wieder zum einhelligen Anrudern ging. Die Winterpause reichte in der Regel von Ende Oktober bis März/April.
Rudern ist aber schon lange kein Sport mehr, der im Winter pausiert. Besonders im Leistungsbereich entwickelte sich Rudern zum Ganzjahressport.
Aber auch Freizeitruderer wissen den Outdoor-Sport zur kalten Jahreszeit zu schätzen. Der Genuss einer besonders winterlichen Stimmung strahlt auf dem Wasser einen besonderen Reiz aus.
Was jedoch dabei nie auf der Strecke bleiben sollte: das Bewusstsein für die besonderen Gefahren die eine Trainingseinheit zu winterlichen Bedingungen im Ruderrevier mit sich bringt.
Denn wer trocken und gut gelaunt in seinen Bewegungsausflug startet, hat keine Garantie, dass er genauso auch wieder zurück an den heimatlichen Steg findet. Erfahrungsgemäß passieren gerade immer wieder bei uns auf dem Main kleinere Zwischenfälle mit Schwimmern, die im Sommer i. d. R. glimpflich ausgehen; in der kälteren Jahreszeit aber rasch lebensbedrohliche Ausmaße annehmen können.
So z. B. das Vollschlagen eines Ruderbootes, nach dem ein Schubverband oder ein Ausflugsschiff mal mit etwas mehr Wellenschlag unterwegs war. Kenterungen durch materielle Schäden sind genauso bekannt wie die beim „Krebse fangen“, dem versehentlichen verhaken der Ruder im Wasser und dadurch verursachten aushebeln der Kippstabilität des Bootes.
Es gibt häufig Berichte, dass selbst besonders gute Schwimmer sich sogar in Ufernähe nicht mehr retten konnten; dass verhältnismäßig viele innerhalb der ersten 15 Minuten ertranken. Das kann man kaum glauben, wenn man die Hintergründe nicht so kennt, die zu solchen Unglücken führen können.
Um mehr über das Thema zu erfahren und besser Risiken abschätzen zu können und leichter zu verstehen, welche Vorgänge im Menschlichen Körper zu solch dramatischen Situationen beitragen können, boten wir am 06.02.2016 den Vortrag „Überlebenschancen im kalten Wasser verbessern“ an. Herr Dr. Frank Praetorius (Kardiologe), der sich mit der Thematik sowohl als Arzt als auch als Wassersportler auseinandersetzt und zu diesem Thema mehrfach Publikationen veröffentlicht hat, referierte vor ca. 70 Sportlern aus verschiedenen Sparten und Vereinen.
Wer mehr darüber erfahren möchte: hier mehr